Heute will ich euch von meiner Darmsanierung berichten und welche Wirkung sie auf mich hatte. Ich gebe zu, dass ich noch vor ein paar Jahren eher die Auffassung vertreten habe besser nicht an sich selbst mit solchen Aktionen herumzudoktern und dadurch womöglich das Gleichgewicht durcheinander zu bringen.
Nun, bei mir war dann das Gleichgewicht durcheinander und somit fiel mir plötzlich die Entscheidung zu einer Darmsanierung sehr, sehr leicht. Das gehört wohl zum Leben dazu. Wenn das Kind mal so richtig in den Brunnen fällt, ist der Lösungsweg, der erst noch zu unsicher galt, auf einmal der einzig richtige, logische und erstrebenswerteste.
Warum eine Darmsanierung durchführen?
Ich habe vor Monaten mehrfach Antibiotika nehmen müssen. Bestimmt 4-5 Mal innerhalb von 7 Monaten. Dass die Darmflora und mein Immunsystem darüber nicht frohlockt haben, dürfte jedem klar sein, der sich nur ein wenig mit solchen Themen beschäftigt. Kurz gesagt: ich war ziemlich platt. Die Verdauung war anstrengend, meine Darmschleimhaut stark angegriffen (so hatte es sich zumindest angefühlt), ich bin mit einem Blähbauch umhergelaufen und habe hier und da die ein oder andere Duftbombe hinterlassen – L’odeur extra ordinaire. Das war weder für mich, noch für meinen Mann sonderlich angenehm.
Was für mich aber schlimmer war, war die Frage nach der guten Nährstoffversorgung. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass mein in Mitleidenschaft gezogener Darm überhaupt in der Lage war Nährstoffe aufzunehmen. Das zeigte sich bei mir in Form von Pickeln im Gesicht, brüchigen Nägeln, schlechten Schlaf, Kopfschmerzen und eben Blähungen. Der Darm spielt gerade in Sachen Immunsystem eine immens wichtige Rolle. Rund 80% unserer Immunzellen befinden sich… genau, im Darm. Daher kann es bei nahezu allen Symptomen durchaus Sinn machen zuerst den Darm wieder fit zu kriegen.
Was sind die Ursachen für eine gestörte Darmflora?
Der Darm ist das Abbild deines Lebensstils und deiner Essgewohnheiten. So einfach ist das.
- falsche Ernährung (Zucker oder zu viel Eiweiß)
- einseitige und unausgewogene Ernährung (einseitige Diät)
- zu viele leicht verdauliche Kohlenhydrate (Weißmehl)
- schlechtes Kauen (die meisten Kauen nur noch 10 Mal, besser 50 Mal)
- chronischer Stress
- Medikamente (Antibiotika)
- Abführmittel
- Magen-Darm-Erkrankungen, Infektionen (Virusinfektionen)
Wenn dich diese Punkte betreffen, kann es also sinnvoll sein eine Darmsanierung anzugehen.
Die Darmsanierung – Immun und Energy Boost in einem
Was soll mit einer Darmsanierung bezweckt werden? Das erschließt sich schon aus den oben genannten Symptomen. Dein Darm soll sich wieder rundum wohl fühlen, damit er dir bestmöglich die Nährstoffe zur Verfügung stellen kann, die du über die Nahrung aufnimmst.
Die Ziele einer Darmsanierung sind:
- Die Darmschleimhaut zu regenerieren
- Die Entzündungsprozesse im Darm abzubauen
- Die Darmflora zu regulieren und damit das Immunsystem zu stärken
- Die schädlichen Darmbakterien und Darmpilzen (z. B. Schimmelpilzen, Candida u. a.) und deren Stoffwechselgiften zu eliminieren
- Die Stoffwechselabfallprodukte abzubauen
- Die Darmperistaltik (Bewegung) zu aktivieren und zu entlasten
- Die Leber und Nieren zu entlasten
Genügend Gründe eine Darmsanierung anzugehen! Ich habe mich im Rahmen meiner Weiterbildung zur ganzheitlichen Gesundheitsberaterin mit Darmsanierung beschäftigt und wagte dann endlich den Selbstversuch, bei welchem ich diese Schritte berücksichtigt habe:
1. Entgiftung
Da ich noch nie eine Darmsanierung durchgeführt habe, und mein Lebensstil leider nicht immer so gesund war wie er heute glücklicherweise ist, machte ich mich auf was gefasst. Ich nahm Flohsamenschalen und Heilerde ein – ganz klassisch für eine Darmsanierung. Die Pickel im Gesicht wurden zunächst etwas mehr, ich bekam auch mehr Kopfschmerzen… Leider eine Begleiterscheinung bei vielen, jedoch empfand ich das nicht als sonderlich schlimm. Gehört einfach dazu und man weiß direkt, dass die Mittel das bewirken, was sie sollen: den Darm ordentlich durchputzen und die Reste aus Jahrzehnten so richtig wegfegen. Manche schwören zu Beginn der Darmsanierung auf Glaubersalz bzw. Bittersalz. Auch das habe ich einmalig genommen, konnte aber keinen „durchschlagenden“ Erfolg beim Abführen vermelden. Das nächste Mal würde ich daher darauf verzichten. Mein Mann hat im Übrigen auch nichts gemerkt. Weiterhin verträgt nicht jeder das Salz, deshalb das nächste Mal ohne.
2. Präbiotika integrieren und Mineralstoffdepot auffüllen
Das wohl bekannteste Präbiotika ist Inulin. Aber auch Bananen, Artischocken, Chicorée zählen dazu. Damit sollen die guten, nützlichen Darmbakterien gefüttert werden, so dass sich die Darmflora schneller regeneriert. Da Inulin zu den Ballaststoffen gehört, kann es zunächst sein, dass du auch hier viel pupst. Das hängt ganz von deiner bisherigen Ernährungsweise ab. Bist du schon immer Ballaststoffe gewöhnt, dann wirst du kaum etwas feststellen können. Bei anderen kann das zu Blähungen führen. In meinem Fall habe ich hier kaum etwas gemerkt, da ich ohnehin schon auf ausreichend Ballaststoffe achte. Das Inulin sorgt für happy Darmbakterien und bildet die Basis für die Probiotika. Das kommt später.
Wenn der ganze Schmodder der letzten Jahre ausgeleitet ist, macht es absolut Sinn den Mineralstoffhaushalt und das Vitamindepot aufzufüllen. Die meisten dürften eher übersäuert sein durch den Lebenswandel und die Ernährungsweise (viel Weißmehl, Fleisch, Milchprodukte und Zucker). Somit keine Angst vor Vitaminen und Mineralstoffen! Im Gegenteil. Tu dir was Gutes und füll deine Depots mal wieder so richtig auf. Gerne auch nach der Darmsanierung immer wieder Mineralstoffe und Vitamine tanken. Wir bekommen davon eher zu wenig als zu viel ab.
3. Probiotika
Jetzt da das Inulin für ein erstklassiges Buffet gesorgt hat, können Probiotika zugeführt werden und sich an dem Festmahl laben. Das sind die guten Bakterien, von denen wir sowieso welche haben, aber manchmal eben nicht genug (siehe Lebenswandel). Deshalb wird hier nachgeholfen. Ich habe eine Mischung genommen mit den gängigsten Bakterienstämmen. Das ist individuell zu entscheiden.
Mein Fazit
Die Darmsanierung habe ich 4 Wochen durchgeführt – direkt im Januar. Die Zeit fand ich perfekt, da die Schlemmerei zur Weihnachtszeit vorüber war und ich das Jahr frisch starten konnte. Man kann gerne 1-2-mal jährlich eine Darmsanierung durchführen. Ich finde das Frühjahr dafür ideal und auch den Herbst. Hier darf jeder selbst entscheiden und in sich hineinfühlen, wann der beste Zeitraum ist.
Macht es gerne zusammen mit eurem Partner/in, dann fällt es mit unter leichter durchzuhalten. Ganz wie es euch beliebt. Ich habe das zusammen mit meinem Mann durchgezogen und fand es dadurch leichter. Wir haben uns gegenseitig erinnert, durchgebissen und angefeuert 😉 Natürlich kannst du dich auch selbst anfeuern! Im Grunde fiel es uns aber wirklich leicht. Für mich habe ich beschlossen eine Darmsanierung nun einmal jährlich durchzuführen, weil es mir einfach richtig guttat. Ich habe kaum noch Blähungen, im Darm fluppt alles, meine Haut ist reiner geworden und ich kann endlich wieder besser schlafen – ein nicht zu unterschätzender Nebeneffekt.
Während der Darmsanierung habe ich auf vitalstoffreiche, basenüberschüssige Ernährung geachtet. Auch das fiel mir nicht schwer, da ich schon vieles vor Monaten umgestellt hatte.
Alles in allem ist der Selbstversuch geglückt. Ich bin super zufrieden und kann jeden ermutigen eine solche Wellnessbehandlung für den Darm durchzuführen. Aus meiner Sicht lohnt sich das auf jeden Fall, wenn man bedenkt, dass wir jeden Tag mehrfach essen und unser lieber Darm wirklich unfassbar gute Arbeit leistet. Er verdient unsere Aufmerksamkeit – und eine Wellnessbehandlung hier und da ist ein schönes Zeichen der Wertschätzung, welches wir uns selbst geben können.
Eine Antwort
Sehr schön zu lesender Beitrag!
Ich fange nun ebenfalls mit einer Probitika Kur an, da ich unter regelmäßigen Kopfschmerzen, Pickel im Gesicht, Müdigkeit und ab und an leichte bis starke Übelkeit verspüre.