2020 | Ein gutes Jahr

Ja, du hast richtig gelesen. Ein gutes Jahr. Ich habe mir vorgenommen mehr meine Ecken und Kanten zu zeigen – und das ist die Überschrift, die exakt meiner Wahrheit entspricht. Trigger-Alarm. Wenn du weiterliest, danke ich dir dafür. Jeder Trigger zeigt uns schließlich einen Anteil in uns, der geheilt werden darf.

2020: Ein Jahr, welches uns beängstigt und verunsichert hat

Es hat uns unsere ganz dunklen (und vor allem wunden) Punkte schonungslos gezeigt, ob wir wollten oder nicht. Und ich will jetzt nicht auf Corona, die dazugehörigen Maßnahmen, Sinn und Unsinn, Politikzirkus und Pipapo eingehen. Hier darf sich jeder selbst eine Meinung bilden.

Mir ist in diesem ganzen Wirrwarr nur eines bewusst geworden: es gibt fast nur noch Extreme. Extrem dies, extrem das. Schwarz und weiß, keine schillernden Farben dazwischen, noch nicht einmal ein schnödes Toyota-grau. Die Diskussionskultur liegt brach. Quasi kaum mehr vorhanden. Können wir es als Individuum nicht mehr aushalten, gar ertragen, dass andere Menschen auch anderer Meinung sind? Und das sicherlich aus gutem Grund. Wo bleibt das Mitgefühl? Woher kommt die Anmaßung zu wissen, was im Gegenüber vor sich geht? Welchen Weg liegt hinter der Person? Weshalb denkt sie so?

Mich macht es traurig, dass wir einander in Schubladen stecken. Stempel drauf, kategorisiert, du bist cool, du bist doof – fertig. Unser Ego leistet da ganze Arbeit zur eigenen Aufwertung. Und damit meine ich nicht, dass wir uns alles gefallen lassen müssen. Ganz sicher nicht. Doch wo bleibt das gute alte Zuhören? Ist das aus der Mode gekommen? Diskutieren, Standpunkt verdeutlichen und dann schauen, ob die Diskussion neue Erkenntnisse und Perspektiven bringt. Können wir füreinander den Raum halten ohne unmittelbar unsere eigene Meinung hinauszuschreien? Versteh mich nicht falsch, auch ich arbeite daran. I´m on my way… Aber wir sind ok, so wie wir sind und wo wir gerade stehen. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf lässt es sich eventuell anders diskutieren.

Verrohung der Kommunikation

Durch meine Tätigkeit im Marketing bin ich zudem viel auf Social Media unterwegs. Mein Eindruck ist folgender: verletzte Kinder so weit das Auge reicht. Sie alle wollen gehört werden, gesehen werden, besser sein als, größer sein als, mehr haben als… und vor allem haben sie eines: immer Recht. Sie fühlen sich angegriffen, beschimpfen und verletzen einander, streiten und mobben. Ich skizziere hier ein sehr krasses Bild, das ist mir bewusst. Ist aber Absicht. Und es ist auch nichts neues, doch dieses Jahr zeigte mir einmal mehr, wie sich viele hinter der Anonymität des Internets verstecken und sicher fühlen – in einer persönlichen Begegnung würden manche vermutlich kein Wort sagen.

Wie traurig. Wie ent-rückt das alles doch scheint. Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir als Gesellschaft sehr weit vom Menschsein entfernt sind. Nähe, (Natur-)Verbundenheit, Ursprünglichkeit, Geborgenheit, Verständnis, Unterstützung, Ermächtigung, Verantwortung, Gemeinschaft. Statt unsere eigenen Themen anzugehen, von denen es reichlich gibt, mischen wir uns lieber in die anderer ein. Schöne Ablenkung, gute Strategie. Kann für eine Zeit funktionieren. Dann aber nicht mehr und man fühlt sich kein Stückchen glücklicher und zufriedener.

Aus diesem Grund habe ich mich auch eine Zeit lang privat von Social Media etwas ferngehalten und meine Kanäle sehr bewusst ausgewählt. Wem folge ich, wem nicht? Aussortiert. Einfach um meine Energie zu schützen.

Existenzängste und Todesängste

Unsere Zeit hier ist endlich. Let´s face it, und über den Tod zu sprechen, wird nicht gerne gesehen. Tod ist nicht gerade schick in unserer heutigen Gesellschaft. Auch nicht wie mit ihm umgegangen wird. In der höher-schneller-besser-Kultur hat das Altern keinen Platz, widerspricht es dieser sogar.

Denn dann müsste man ja kürzertreten, sich bewusst sein, dass alles seine Zeit hat. Respekt vor den Älteren, vor ihrem Leben und ihren Erinnerungen. Puh… Rücksicht zu nehmen und gleichzeitig Selbstverantwortung zu tragen.

Ein ganz schöner Spagat – auch für mich. Doch bin ich dankbar, sehr dankbar darüber, dass es mir und meinem direkten Umfeld gut geht. Denn wir sind gesund. Wir haben einander, wir respektieren unsere Grenzen, wir diskutieren und evaluieren, wir sind verständnisvoll.

Herausforderungen und Wachstum

Ich selbst wechselte Anfang des Jahres den Arbeitgeber, durfte aus meiner Komfortzone gelangen, vieles lernen. Der große Knall kam Ende November bei mir. Schonungslos sind einige Themen hochgekommen, die ich genauer betrachten durfte. Tiefe Verletzungen, Trauer, Wut, Liebe, Verlust, Vertrauen. Alles wollte gefühlt werden, alles durfte sein, ohne Bewertung. Gute Gefühle, schlechte Gefühle. Nein, nur Gefühle! Nur sein und fühlen.

So geht gerade dieses Jahr für mich zu Ende. Ein wichtiges Jahr. Ein Jahr indem ich wachsen durfte – oh ja, und wie! Ich war so, so tief und ich war so, so leicht und hoch. Licht und Schatten. Wirklich zu spüren, dass nur ich meine einzige Limitierung bin. Kann ich es mir ERLAUBEN glücklich zu sein? Frei zu sein? Unabhängig zu sein? Zu wachsen? Im Vertrauen zu sein? Mich zu fühlen? Unabhängig, was da im Außen geschieht. Gleichzeitig offen zu sein und Mitgefühl zu haben. Für andere und für mich selbst.

Deshalb ist dieses Jahr für Vieles gut. Es hat uns einiges vor Augen geführt. Eine Freundin schrieb so treffend, dass 2020 vor allem die Begegnung mit uns selbst war. Und das finde ich absolut passend.

Zum Abschluss eine Frage: In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Ich habe meine Antwort. Wie lautet deine?

Ich wünsche dir für das neue Jahr: Mut und Vertrauen, Mitgefühl für dich und andere, Gesundheit, zahlreiche kleine und große Momente, die dein Herz wärmen und deine Zellen freudig vibrieren lassen.

Deine Ines 🍍

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